Henter-Touren
2001 Vietnam


Im Urlaub schreibe ich emails nur nach Lust & Laune. Wenn jedoch etwas in den deutschen Nachrichten kommen könnte, das zu unnötigen Befürchtungen Anlass geben könnte, dann greife ich möglichst zeitnah in die Tasten. So war es auch 2001 bei meinem Vietnam-Urlaub:

Hurrikan LingLing schaut vorbei...

2001-11-11

Als heute um 6:30 der Wecker ging, machte der Blick nach draussen keinen Spass: es war total bewölkt, irgendwie wurde es nicht richtig hell, aber es war kühl, trocken wenn auch windig. Um 8 Uhr wurden wir zu unserer Bootstour gebracht. Rund zwei Dutzend Leute gingen auf das Boot und es ging pünktlich los. Gemütlich fuhren wir den Parfüm-Fluss entlang zu unserem ersten Ziel. Naja, bevor wir es erreichten, wurden wir von der Polizei gestoppt: aus mit Bootsfahrt, alles zurück, Hurrikanwarnung.

Und was macht man nun mit so einem angebrochenen Sonntag? - Es fanden sich 8 Leute, welche trotzdem los wollten. Also mieteten wir uns (mittlerweile noch 6) einen Bus mit Fahrer und Führer, machten die Strecke klar und los ging's. Der Wind war erfrischend, 1009 mbar.

Nachdem wir uns bei einem Zwischenstopp am Hotel regenfest gemacht hatten, folgte kurz drauf schon die erste Besichtigung. Dort pickten wir noch 14 Urlauber auf, welche zwar mit dem Boot bis zur ersten Sehenswürdigkeit geschafft hatten, nun aber dort bootlos 'rumstanden. Beruhigend rauschte der Wind. 1008 mbar.

Weiter ging es zur nächsten Pagode. über uns rauschten die Blätter im Wind. 1007 mbar.

Zur nächsten Grabstätte war eine Flussüberquerung angesagt. Die Fährleute wollten plötzlich den doppelten Preis, weil die Polizei die überfahrt schliesslich verboten hatte. Wir konterten mit dem doppelten Risiko und halbierten so das Doppel auf den Normalpreis. Der Wind strich über die Wellen. 1006 mbar.

Es folgten weitere Pagoden, Kirchen, Grabstätten... insgesamt besuchten wir 8 Stationen unter trüben Himmel. Und ewig blies der Wind. 1005 mbar.

Um 16:30 Uhr waren wir wieder zurück, draussen ist's nun außergewöhnlich dunkel, aber nach wie vor trocken. Und weiter weht der Wind. 1003 mbar.

Der Kern soll heute Nacht mit aller Kraft rund 200 km südlich von hier an Land kommen (Dalang, HoiAn, Natrang etc.). Wir hier in Hue werden nur den Rand mit bekommen. Allerdings kann's passieren, dass der Flughafen morgen zu ist. Dann ist sich nix mit Flug nach HaNoi. Egal, wir werden sehen und... schauen dann zum Wind der bläst und dem Regen der kommen wird. Also keine Panik, wenn etwas in den Nachrichten kommt!

mit windigen Grüssen
bernard

2001-11-12

Tja, das war nix. Der Flughafen war heute geschlossen und wir mussten unseren Flug auf morgen umbuchen. "Lingling" hat sich aufgelöst und dümpelt nun als tropischer Sturm über Vietnam Richtung Westen dahin. Bisher ist von 15 Toten die Rede... rund 300 km südlich von hier.

Gestern gegen 20 Uhr fing's hier an zu regnen und ab 1 Uhr die Nacht rüttelte es kräftig an Fenstern und Türen. Der Tag heute war (wie seit gestern 20 Uhr) Regen, Regen, Regen... bis es um 16 Uhr mal für 2 Stunden aufhörte. Zur Zeit regnet es wieder und man versteht sein eigenes Wort nicht. Der Luftdruck war zwischendurch mal auf 970 gefallen um nun bei 998 zu liegen. Wir haben den Tag überwiegend mit Essen verbracht. ;-)

bis denne
bernard


Bernard Henter, Am Flugfeld 33, 40489 Düsseldorf, Tel 0211-404113, email info@henter.name