Henter-Touren
2015 Kambodscha & Vietnam


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2015-11-07 Abflug in Düsseldorf

Endlich geht es los: Mit Cathay Pacific fliegen wir ab Düsseldorf zunächst nach Hong Kong. Wir sind zwar recht früh am Flughafen-CheckIn, aber weil Online-CheckIn mittlerweile weit verbreitet ist, gibt es keine zwei Sitzplätze nebeneinander mehr. Auf unserer Hochzeitsreise sollen wir getrennt sitzen? Am Boden ist keine Lösung in Sicht, aber über den Wolken sorgt der Einsatz des Kabinenpersonals dafür, dass Beate nach drei Stunden schlimmer Anspannung wieder lächeln kann, als wir zueinander finden.

 

2015-11-08 Ankunft in Kambodscha

Ab Hong Kong fliegen wir mit Dragon Air nach Siem Reap. Ein Tuk Tuk holt uns ab und bringt uns zu Erich in der Villa Dani. Er hat am Stadtrand ein kleines Hotel und bietet von ihm geführte Touren zu den vielen Tempeln im UNESCO-Welterbe Archäologischen Park Angkor an. Wegen seiner individuellen Planung nach unseren Vorstellungen und der Deutschen Sprache haben wir ihn bereits vorab in Deutschland per Email gebucht.

Nachmittags machen wir eine Fototour durch Siem Reap auf eigene Faust. Ein Spaziergang vom Psar Chas (alter Markt) bis zum Kloster Wat Preah Prohm Rath mit 20 Mönchen und dem Kampfboot des Königs Ang Chau I (Klostergründer) bilden den Auftakt. In den schattigen Royal Gardens sehen wir Flughunde und besuchen den Tempel Preah Ang Chek & Chrom. Sie sind die Schutzgöttinnen von Siem Reap.

2015-11-09 Große Runde mit kleinen Tempel

Am ersten Tag mit Erich besuchen wir in einer großen Runde einige der vielen, kleineren Tempel. Wir starten mit Preah Khan. Dieser erste Tempel lässt uns bereits staunen und erahnen, welche Wunder uns noch erwarten. Es folgt, von Wasser umgeben, Neak Pean. Im Ta Som sehen wir das erste Gesicht im Stein. Beim pyramidenförmigen Tempel Östlicher Mebon fallen Beate gleich die großen, steinernen Elefanten auf. Im Banteay Srei beeindrucken uns die extrem feinen Steinmetzarbeiten. Zum Ende des langen Tages besuchen wir den ebenfalls pyramidenförmigen Pre Rup, von dem aus wir in der Ferne den Östlichen Mebon aus dem Urwald heraus schauen sehen.

2015-11-10 Rund um Siem Reap

Die vielen und vielseitigen Eindrücke des gestrigen Tages vermischen sich bereits heute in unseren Erinnerungen. Ein Glück, dass wir mit Erich für heute einen Tag mit 'Tempel-Alternativen' eingeplant haben. So besuchen wir zunächst mit ihm und seiner Frau 'Phsar Leu', den größten Markt von Siem Reap, für Einheimische und ohne Touristen weit und breit.

Danach geht es zu einem Naturwunder, wie es kein zweites auf der Welt gibt: dem Tonle Sap See. Wenn viele tausend Kilometer entfernt Monsunregen und Schneeschmelze den Mekong mit Wasser füllen, ändert der Tonle-Sap-Fluss seine Flussrichtung. Der Wasserspiegel im See steigt dann um über 10 Meter und lässt den See von knapp 3.000 km² auf 10.000 bis 25.000 km² anwachsen. Die zahlreichen Auswirkungen im Leben der Bevölkerung haben wir mit einer Bootstour und beim ausgedehnten Besuch im 'schwimmenden' Dorf Kompong Khleang kennen gelernt. Auf dem Weg zurück besuchen wir dann doch noch zwei Tempel: Preah Ko sowie Bakong. Zwischendurch halten wir am Straßenrand und stärken uns mit Kralan, eine Süßspeise im Bambusrohr gegart.

2015-11-11 Kleine Runde mit großen Tempeln

Die Highlights im Archäologischen Park Angkor stehen heute, an unserem letzten Tag, auf dem Programm. Wir starten mit Ta Prom. Dieser mystischer Ort im Urwald mit seinen halb verfallenen Gebäuden, von Thitpok- und Würgefeigenbäumen überwachsen, bildete die Kulisse für den Film Lara Croft: Tomb Raider, denn alle Phantasie Hollywoods könnte es nicht besser. Dagegen beeindruckt uns der Tempel Ta Keo mit seinen bis 40 cm hohen Treppenstufen.

Über das 'Siegestor' erreichen wir Angkor Thom. Zu ihrer Zeit im 13. Jahrhundert war die damalige Hauptstadt größer als alle Städte in Europa. Die Elefantenterasse zieht Beate direkt in ihren Bann. Bernard findet dagegen nebenan die Terasse des Lepra-Königs sehenswert. Vom monumentalen Tempelberg Baphuon hätten wir eine großartige Aussicht über die Ruinenstadt ...wenn der Wald nicht wäre. Aber auch so beeindruckt uns die Höhe und Wuchtigkeit des Bauwerkes. Im Zentrum von Angkor Thom schaut uns der Bayon-Tempel mit 198 Gesichtern an. Dieser An- und Ausblick inmitten der meterhohen, aus Stein gemeißelten Gesichter ist zwar weltbekannt, prägt sich trotzdem besonders in unsere Erinnerungen ein.

Von dort fahren wir zum berühmten Höhepunkt von Angkor, nach Angkor Wat. Die Touristendichte und der Erhaltungsgrad sind hier sehr hoch. Sehenswert sind die rund 1800 unterschiedlichen Apsaras (Tänzerinnen), welche als Steinreliefs die Wände zieren. Im Licht des späten Nachmittags und zum Abschluss des Tages erklimmen wir einen Hügel. Oben befindet sich der Pyramidentempel Phnom Bakheng. Die Aussicht über die Landschaft mit ihren Reisfeldern, Wäldern und Tempeln macht den Besuch lohnenswert. Von hier gesehen, behält Angkor Wat, als nahe Tempelanlage aus den Baumwipfeln herausschauend, seine sagenumwobene Ausstrahlung.

2015-11-12 zur Hauptstadt

Was für ein Auftakt in den Urlaub! Diese ersten Tage haben uns bereits Schlag-auf-Schlag mit unbeschreiblichen Eindrücken geflutet. Die Tempelanlagen von Angkor sind ein heißer Favorit für die Top 10 der Sehenswürdigkeiten auf dem Planeten Erde.

Wir verabschieden uns von Erich, denn jetzt steht der erste Ortswechsel an. Um 8:30 Uhr fahren wir mit Mekong Express nach Phnom Penh. Ein Flugbeglei..., hmmm, Busbegleiter, Snacks und Wasser, Musik, Toilette und gutes WLAN zeichnen den Bus aus. So nutzen wir die Fahrzeit, suchen im WWW ein nettes Hotel und reservieren es per Email. Mittags sehen wir am Straßenrand als kambodschianische Spezialität gebratene Vogelspinnen im Angebot. Wir ziehen diesmal jedoch das Essen im Restaurant vor.

Gegen 15 Uhr erreichen wir die Hauptstadt. Ein Tuk Tuk bringt uns vom Busbahnhof zum Fancy Guesthouse. Die Zimmer sind sauber und mit Liebe gestaltet, das Personal freundlich und hilfsbereit. Unser erster Erkundungs- und Schnupperspaziergang führt uns zum Phsar Thmei (Zentralmarkt) und zur Mündung des Tonle Sap in den Mekong. Ab 18 Uhr öffnet der Nachtmarkt. Hier lassen wir den Tag mit einem leckeren Essen aus einer der Garküchen, einem Bummel zwischen den Marktständen und einer Musikdarbietung auf der Entertainmentbühne ausklingen.

2015-11-13 Phnom Penh

Wir starten mit einem Frühstück mit Fluss-Blick. Derart gestärkt schaffen wir leicht die 27 Meter hoch zur Wat Phnom Stupa. Dort lassen wir (gegen Geld) kleine Vögel frei und dürfen uns im Gegenzug etwas wünschen. Nicht so leicht, sondern eine Herausforderung ist die Nutzung einer 'asiatische Toilette' bei Durchfall! Also per Tuk Tuk zurück zum Hotel, eine lange Mittagspause und am Nachmittag wieder zu Fuß weiter.

In der Stupa des Wat Ounalom Tempels soll es ein Haar aus Buddhas Augenbrauen geben. So genau suchen wir nicht, sondern gehen weiter zu unserem eigentlichen Ziel: dem Königspalast mit der Silberpagode. Zurück im Hotel ist unsere Wäsche frisch gewaschen. Zudem machen wir einen Mietwagen mit Fahrer für den nächsten Tag klar. Übermorgen wollen wir nach Vietnam. Wir essen noch etwas auf dem Nachtmarkt und gehen zeitig schlafen.

2015-11-14 Blutige Geschichte

Der Fahrer holt uns pünktlich um 9 Uhr ab. Aber statt uns zunächst zum Frühstück in eine Bäckerei zu fahren, liefert er uns erst 45 Minuten später in einer Siffbude ab. Unsere zwischenzeitlichen Einwände wurden mit 'Ja, gleich, da vorne.' beantwortet. Doof, ein Mis[s|t]verständnis, denn er machte es wie gewünscht: zuerst zum Frühstück, dann zu unserem ersten Ziel.

Choeung Ek ist das bekannteste der rund 300 Massenvernichtungslager der Roten Khmer. Alleine hier wurden zwischen 1975 und 1979 ca. 17.000 Menschen umgebracht. Insgesamt fielen dem Regime von Pol Pot bis zu drei Millionen der damals acht Millionen Kambodschaner zum Opfer. Ein sehr guter Audioguide führt uns durch die Anlage und bringt uns die Schrecken von damals näher. Viele Grausamkeiten erinnern uns an die KZ der Nazis. Zurück in der Stadt besuchen wir den von Touristen 'Russenmarkt' genannten Markt 'Phsar Toul Tom Poung'. Dann folgt eine Fortsetzung des Morgens im Tuol Sleng Genozid Museum, dem Foltergefängnis der Roten Khmer. Auch hier erinnert uns Vieles an die Nazi-Herrschaft. Gerade dreißig Jahre nach deren Ende konnten die Roten Khmer unter den Augen der Weltöffentlichkeit fast ein Drittel ihrer Bevölkerung umbringen.

Morgen wollen wir weiter nach Vietnam. Aus der heutigen Erfahrung kaufen wir einige Bananen fürs Frühstück.

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Bernard Henter, Am Flugfeld 33, 40489 Düsseldorf, Tel 0211-404113, email info@henter.name